Dienstag, 13. Mai 2014

NPD-Wähler klüger als gedacht

Das Institut für Wählertäuschung der
Universität Braunau ist eine führende
Bildungs- und Forschungsstelle
(Foto: Richter/KA)
Braunau (wim). Die Mitglieder, Wähler und Sympathisanten der NPD (Nationalsozialistische Partei Deutschlands) sind wesentlich intelligenter als viele vermutet haben und Gegner des enfant terrible der deutschen Parteienlandschaft wahrhaben wollen. Eine Langzeitstudie der Universität Braunau in Österreich kommt zu dem eindeutigen Schluss, dass die Rechtsausleger in Sachen Bildung jahrzehntelang maßlos unterschätzt wurden. So kommen 23% der Betroffenen auf einen anerkannten Schulabschluss. Immerhin noch gut 2% davon verfügen über die höheren Weihen der allgemeinen Hochschulreife. Davon wiederum haben 0,345% einen akademischen Grad an einer Hochschule oder im Tiefbau erworben.



 
Das Wahlverhalten entspricht diesen Ergebnissen weitestgehend. 28% der Anhänger finden bei Wahlen ohne größere Komplikationen und auf Anhieb die Wahlkabine. Treffsicher wird dann das Kreuz an der richtigen, das heißt rechten Stelle gemacht. Ebenso wie die Partei selbst hat die Basis allerdings immer wieder Probleme damit, nicht ins Bodenlose zu fallen, so dass man sich am rechten Rand der Tischdecke festhalten muss. Schwer fällt allerdings ins Gewicht, dass nahezu 70% der potentiellen Wähler mit der Stimmabgabe größere Schwierigkeiten haben. So verlässt die Hälfte der Untersuchten regelmäßig die Wahllokale, ohne von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht zu haben. Der Grund ist so einfach wie frappant: Sie können die Liste der NSDAP auf den Wahlzetteln nicht finden. "Dieses Erlebnis erzeugt Enttäuschung und steigert sich mitunter zu einer offenen Ablehnung des Systems", stellt der Historiker Professor Dr. Adolf Braun vom Institut für Wählertäuschung der Uni Braunau fest. Diese "traumatische Erfahrung" bewirke das Gefühl von Unwohlsein, Ohnmacht und Trauer. Professor Braun, der die Studie verantwortet, vermutet Wählerbetrug: "Unsere umfangreichen Forschungen ergaben, dass die NSDAP gar nicht auf den Wahlzetteln verzeichnet ist." Welche Ursachen dies habe, konnte der nach dem Krieg eine Weile in Argentinien und Chile ansässige Wissenschaftler nicht genau sagen. Möglicherweise stecke aber eine "großangelegte Verschwörung des Systems" in Deutschland dahinter. Braun fordert in diesem Zusammenhang eine "echte Wahl" für die "NPDler", die ihren in der Studie klar herausgearbeiteten und dokumentierten geistigen Kapazitäten entspräche.

Die Skulptur der ersten Rektorin Eva
Braun vor der Uni Braunau
(Foto: Richter/KA)
Die Universität Braunau in Oberösterreich gilt als renommierte Bildungs- und Forschungseinrichtung, die sich nach ihrer Gründung im Jahre 1954 mit spektakulären Projekten und Publikationen im wissenschaftlichen Bereich einen Namen in rechtsradikalen und geschichtsrevisionistischen Kreisen gemacht hat. Obwohl ihr die Gerichte den klangvollen Namen "Adolf Hitler Universität" seit Jahren streitig machen und daher die offizielle Bezeichnung nur noch inoffiziell Verwendung findet, geht die "Kaderschmiede" weiterhin mit Elan daran, das vorherrschende Geschichtsbild insbesondere im Zusammenhang mit der NS-Vergangenheit Deutschlands und Österreichs zu revidieren. In den drei Instituten für "Revisionismus", "Wählertäuschung" und "Antihumanismus und Rassismus", großzügig aus dem Vermögen "unverbesserlicher und ewiggestriger Kreise" unterstützt, wird emsig und mit Schwung an dem Projekt  "Viertes Reich" gearbeitet. Umfassende Studien zu den Themen ""Warum 12 Jahre schon einmal 1000 Jahre dauern können", "Die Lügen des Systems und der wissenschaftlichen Empirie aus der Sicht rechter Hohlköpfe ", "Wenn das der Führer gewusst hätte" oder "Lieblingsfarbe Braun" begründeten den Ruhm der akademischen Lehranstalt gerade auch in bildungsfernen und analphabetischen Milieus. Das Vorlesungsverzeichnis für das nächste Sommersemester zum Beispiel liest sich wie ein "Who is Who" einer, wie es ein Beobachter ausdrückte, "geistig und moralisch verarmten Elite, der ihre braunen Felle in Ermangelung von Rettungsbooten auf dem Wasserfall der Demokratie davon zu schwimmen scheinen". Der "Müllhaufen der Geschichte" biete noch genügend Platz, um in ihm herumzuwühlen.              

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